26.05.2022
Schiefergrube Felicitas und Bergwerk Nuttlar
Schiefergrube Felicitas:
Die Grube Felicitas liegt ca. 2 Kilometer nordwestlich entfernt vom Kneippheilbad Bad Fredeburg, der mit einer Einwohnerzahl von rund 4.000 Einwohnern einen Ortsteil der Stadt Schmallenberg im Hochsauerlandkreis bildet.
Im direkten Umfeld befinden sich weitere Erholungsgebiete wie unter anderem der Hennesee und Wanderrouten durch das Rothaargebirge (z. B. der Sauerland-Höhenflug).
Die Grube wurde 1863 eröffnet und war bis 1990 in Besitz der Firma Hesse & Schneider KG. Anschließend wurde sie an die Firma Magog GmbH & Co. KG verkauft, die neben der Felicitas auch die einzige noch heute produzierende Schiefermiene in Nordrhein-Westfalen unterhält.
Durch einen Schrägschacht von etwa 130 m Länge und einen Wetterschacht wurde die Grube erschlossen. Die Grube besteht aus zwei Sohlen in 32 und 46 m Teufe (bergmännische Bezeichnung für die Tiefe). Mit einer Haspelanlage und gleisgeführten Förderwagen wurde das Gestein im Schrägschacht direkt in das Spalthaus gefördert. In den letzten Jahren wurden unter Tage Dieselfahrzeuge zum Transport eingesetzt. Der Abbau erfolgte in Kammern. Diese waren etwa 15 m lang und 4–5 m hoch. Der Abbau wurde seit den 1970er Jahren durch fahrbare Sägeanlagen und hydraulische Abspaltmaschinen mechanisiert.
Schieferbergwerk Nuttlar:
Im Jahr 1878 begannen dort die Bergleute mit dem Vortrieb des ersten Stollens. Bis zu 200 Arbeiter waren zeitweise mit der Gewinnung und der Verarbeitung von Dach- und Plattenschiefer beschäftigt. In der über 100-jährigen Betriebszeit dieser Grube entstand so ein wirklich einmaliges und riesiges Bergwerks-Labyrinth mit kilometerlangen Gängen und riesigen Hallen auf fünf Ebenen und einer Ausdehnung von ca. 20 Kilometer. Schräge Stollen, Bremsberge genannt, verbinden die verschiedenen Sohlen und Förderstrecken untereinander.
Nach Stilllegung des Bergwerkes im Jahr 1985 wurde der Strom abgeschaltet und damit auch die Pumpen, die das ständig eindringende Wasser in die Ruhr förderten. Es dauerte dann mehr als sieben Jahre, bis der Wasserstand seine heutige Höhe erreichte. Von den insgesamt fünf Ebenen, bzw. Sohlen sind die unteren zwei auf einer Länge von ca. 12 km komplett geflutet: auf der Mittleren Förderstrecke erreicht man eine maximale Tauchtiefe von 14 Meter und auf der Unteren Förderstrecke werden bis zu 30 Meter Tiefe erreicht.
Ihr taucht dort durch lange Gänge gesäumt von kunstvoll gestapelten Bergemauern und durchquert Abbauten, die so groß sind, dass sie wie Kathedralen anmuten. Unter Wasser findet der Taucher alles noch so vor, wie es einst von den Bergleuten verlassen wurde. Diese Grube ist im Vergleich zu anderen Bergwerken echt riesig und der Taucher kann bei jedem Tauchgang neu explorieren. Eine der Strecken führt Euch durch schmale, teils sehr hohe Gänge, große Hallen und vorbei an einigen Loren auf ihrem Schienenstrang. Eine „Attraktion“ ist sicher auch der pressluftbetriebene Überkopflader sowie eine alte Pausenbude, in der noch immer die Jacken der Bergleute an der Wand hängen. Wir wollen hier gar nicht so viel erzählen…
Impressionen
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